Auf dem Weg zur Arbeit habe ich einen neuen asozialen Garten gefunden. Das heisst, ich frage mich langsam, was überhaupt noch als Garten durchgeht. Dieses Ensemble erinnert mich eher an ein (zu kitschiges) Outdoormuseum. Alle Strukturen sind unverrückbar festbetoniert. Die wenigen Pflänzchen stehen auf verlorenem Posten gegen die kitschigen Figuren. Es ist weder Platz für Mensch noch Tier, verweilen ist erst gar nicht vorgesehen. Nicht ein einziges unordentlich herumliegendes Blatt: Das muss die Nachbarn stolz machen! In so einem ordentlichen Viertel leben wir! Jawoll! (more…)
April 28, 2012
Asoziale Gärten (8)
April 22, 2012
Bohnenzelt
Schon letzten Herbst hatte ich mir überlegt, dass ich auf der Fläche zwischen den bisherigen Beeten noch Kletterbohnen und Erbsen anbauen möchte. Also habe ich auf der Wiese einfach einen Kreis mit Pappe gemulcht und dann noch mit Rasenschnitt abgedeckt.
Dieses Wochenende war es dann soweit, dass ich aus langen Ästen vom Rückschnitt im letzten Herbst ein Bohnenzelt gebaut habe. Auf den ersten Blick war ich vom Ergebnis des mulchens sehr enttäuscht: Die Pappe war komplett weg, unter dem Mulch aber kein freier Boden. Erst als ich beim Mulchwegziehen etwas herzhafter zugepackt habe, habe ich gemerkt, dass die ganze ursprüngliche Grassode sich einfach mit wegziehen lässt. Ich hatte also doch ganz einfach eine Kreisrunde freie Fläche auf der Wiese. Und das ohne Umgraben! (more…)
April 16, 2012
Topinamburernte
Die wahrscheinlich letzte Topinamburernte für die Saison 2011. Jetzt müssen für 2012 neue Knollen gebildet werden. Es war wohl auch höchste Zeit, die Knollen treiben schon sehr deutlich aus. Eigentlich könnte ich noch mehr ernten, aber ich bin kein grosser Fan von Topinambur. Soll heissen: Ich kann es nicht jeden Tag essen, hin und wieder ist es aber ok. Da wo ich geerntet habe, sind immer kleine Knollen im Boden geblieben. Ich muss mich also nicht um ein neues Anpflanzen kümmern. Überhaupt ist die Topinamburkultur bei mir die stressfreiste: Ich kümmer mich um gar nichts und ernte nur manchmal. Wenn man Wert auf einen ordentlichen Garten legen würde, müsste man nur im Frühjahr die trockenen Triebe des letzten Jahres zurückschneiden.
Ich weiß auch nicht, woher der schlechte Ruf des Topinambur als invasive Pflanze kommt. Klar verbreitet und hält er sich gut. Aber im Garten ist er doch ganz einfach unter Kontrolle zu halten. Die Triebe sind ja nun nicht zu übersehen: Überall wo eine grosse „Sonnenblume“ aus dem Boden kommt und man sie nicht haben will, einfach rausreissen oder abschneiden.
Meine persönlichen Rezeptips für Topinambur sind: Im klassichen Eintopf mit Möhren etc. kochen und in kleinen Mengen zum Kartoffelpüree geben.
Guten Appetit!