Durch einen Artikel in der „Erziehungskunst“ bin ich auf einen Abschnitt aus einem Vortrag von Rudolf Steiner gestoßen, in dem er die Permakultur 50Jahre vorweg genommen hat:
Und jede Landwirtschaft müsste eigentlich sich nähern […] diesem Zustand, eine in sich geschlossene Individualität zu sein. Das heißt, es sollte die Möglichkeit herbeigeführt werden, alles dasjenige, was man braucht zur Hervorbringung, innerhalb der Landwirtschaft selbst zu haben, […]. Im Grunde genommen müsste eigentlich dasjenige, was in die Landwirtschaft hereingebracht wird an Düngemitteln und ähnlichem von auswärts, das müsste in einer ideal gestalteten Landwirtschaft angesehen werden schon als ein Heilmittel für eine erkrankte Landwirtschaft.
Eine gesunde Landwirtschaft müsste dasjenige, was sie selber braucht, in sich selber eben auch hervorbringen können.
Rudolf Steiner – GA 327, S.39, 1924
Damit hat er eins der wichtigsten Kriterien für permanente Agrikultur auf den Punkt gebracht: Geschlossene Stoffkreisläufe.
Und das ist nicht das Einzige. Hier noch ein schöner zusammenfassender Absatz aus dem Erziehungskunst Artikel:
Steiner entwirft hier das Bild eines Bauernhofes als Organismus, als lebendiges Gefüge von Wirkungen an einem besonderen Ort, in einer besonderen Landschaft mit speziellen Klima- und Bodenverhältnissen, eigener Flora und Fauna. Er zeigt, wie die landwirtschaftlichen Nutzflächen, Äcker, Gartenanlagen, Wiesen, in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden können, ähnlich dem Zusammenspiel der inneren Organe eines gesunden Menschen.
Das klingt doch schon sehr nach Kleinklimazonen und einem ausgeglichenen Miteinander verschiedener Biotope statt Monokultur. Nicht umsonst ist Steiner ein geistiger Vater von Demeter.
[…] Link zu Rudolf Steiner und die Permakultur […]
Pingback by Linktipps der Woche: Gartenpflege und Senioren, Obstbaumschnitt, IPM-Neuheiten und Rudolf Steiner | Garten2null — Februar 11, 2011 @ 11:42
Der Bauernhof ist ein in sich geschlossener Organismus, der geschaffen von Menschenhand geschaffen werden muss.
Im biologisch-dynamischen Sinn bedeutet Landbau aktives Eingreifen in die Naturzusammenhänge.
Der Landwirt ist Kulturschöpfer und Sachwalter der irdisch-kosmischen Prozesse in einem.
Das aktive Eingreifen und Gestalten der Natur ist ein gemeinsamer Nenner der die unterschiedlichsten Richtungen innerhalb der biodynamischen Landwirtschaft vereinigt.
Um das der Landwirtschaft zu geben, was die Natur nicht gibt, hat Rudolf Steiner die Präparate „erfunden“.
Wenn auch eine ideelle Nähe, zu naturnahen Bewirtschaftungsmethoden besteht, so ist es in der Praxis doch ein grosser Unterschied, ob der Garten gepflegt oder sie sich selber überlassen wird.
Kommentar by antoine — Februar 16, 2011 @ 13:12