Permakultur-Blog Permakultur im Garten und auf dem Balkon

Januar 17, 2011

Glasklare Tipps (2): Energiesparlampen

Filed under: Praxis — Schlagwörter: , , , , , , , , — admin @ 11:54

EnergiesparlampeNein, ich will euch hier nichts von Energiesparbirnen erzählen. Die Diskussion, ob die Energieersparnis reicht um den Produktionsaufwand auszugleichen, wie die Gesamtenergiebilanz ausfällt und ob sie hochgiftige Schwermetalle enthalten, wurde anderswo zur Genüge geführt.

Ich möchte noch einen Schritt zurück gehen und über die Lampen sprechen, in denen die Glühbirnen stecken.

Bei meinem letzten Umzug sind einige „Leuchtmittel“ (sprich: Glühbirnen) kaputt gegangen. Als ich sie ersetzen wollte, merkte ich schnell: Die Tücke steckt im Detail. Im Wohnzimmer haben wir eine Halogenlampe mit 6 Birnen („Sechsflammig“). Nach einigem Suchen habe ich auch günstige Halogen-Ersatzbirnen gefunden. Allerdings haben die kleinsten erhältlichen Birnen immer noch 25 Watt. Eine einfache Rechnung ergibt: 6 X 25 Watt = 150 Watt. Also mehr als die jetzt verbotenen Glühbirnen verbraten.

Die auf dem Papier sparsame und effiziente Halogentechnik entpuppt sich hier also als echter Stromfresser. Die Lampe auszutauschen macht für uns weder vom Preis, noch vom Herstellungsaufwand Sinn. LED Birnen in diesem Format kosten das Stück mindestens 10€, womit die Kosten von 60€ (!) für ein die nötigen Glühbirnen jenseits von Gut und Böse liegen. Die einzige Möglichkeit hier Energie zu sparen wäre manche Fassungen nicht zu bestücken (die Lampe z.B. 4 flammig zu betreiben).

Dieses Problem hat mich dazu gebracht mal grundlegend über unsere Lampen nachzudenken. Das Grunddesign vieler Lampen ist denkbar schlecht: Viele haben gar keinen Reflektor hinter der Birne (eine meiner Lampen ist innen komplett schwarz lackiert). Oder der Reflektor ist nur ein kleines blankes Blech. Einige Lampen haben dickes Strukturglas, im schlimmsten Fall noch Milchglas. Natürlich soll das Milchglas angenehmes Licht machen, aber heutige Energiesparlampen machen von sich aus schon relativ diffuses Licht. Oft sind Lampen mehrflammig ausgelegt, obwohl das überhaupt nicht nötig ist. Dieses Phänomen kann man besonders bei Halogenstrahlern beobachten. Die machen nämlich sonst mit ihren Spots ein sehr unangenehmes Licht auf nur einem Punkt und sind daher eigentlich nur als Leselampe geeignet.

Zum Schluss gibt es die verschiedensten Fassungen mit verschiedenen Problemen. Für Halogenlampen gibt es nicht weniger als 18 (!) Sockeltypen. Für jeden dieser Sockel gibt es eine ganz unterschiedliche Auswahl von Birnen, die oft im Preisniveau und in der Verfügbarkeit sehr unterschiedlich sind. Selbst für die noch recht gängigen Sockel E14 für Kerzenleuchten (oft in Leselampen, Schreibtischlampen und allgemein kleineren Lampen) findet man oft keine Energiesparlampen oder nur in sehr geringer Auswahl. Hier muss man dann auch noch drauf achten, dass die Birne ins Gehäuse passt. Manchmal sind die Birnen trotz passendem Sockel zu lang oder zu dick für die Lampe.

Das einzige, was wirklich gut und problemlos funktioniert und verfügbar ist, sind die herkömmlichen Glühbirnen, die langsam verboten werden. An vielen Stellen kann man sie aber trotzdem gut verwenden, wenn man kleinere Wattzahlen benutzt. Zum Beispiel auf der Kellertreppe reicht eine 20Watt Glühbirne vollkommen aus. Sie ist nach dem Anschalten genau so hell, wie eine Sparbirne (die erst eine Aufwärmphase braucht) und verbraucht bei der durchschnittlichen Brennzeit von ca. 1 Minute auch nicht wesentlich mehr Energie.

Jetzt bin ich doch zu den Birnen abgeschweift, daher jetzt zurück zu den Lampen:

Tipps zum Lampenkauf

  • weniger Flammen (Birnen) sind besser
  • auf gängige Fassungen achten: E27 Schraubgewinde sind am gängigsten, E14 sind auch üblich, alles was mit „G“ anfängt bedeutet undurchschaubares Chaos
  • gute Verarbeitung = lange Lebensdauer (die Herstellung einer Lampe verbraucht mehr Energie als sie jemals an Strom verbrennen wird)
  • gute Lichtausbeute durch Reflektor, Glas und Bauform
  • direktes Licht ist besser als indirektes (Deckenfluter sind Energiefresser mit teilweise 500Watt)
  • Lampen möglichst da anbringen, wo man das Licht braucht und Schalter so anbringen, dass man sie schnell an und auch schnell wieder ausschalten kann

Durch die Art der Lampe und konsequentes Ausschalten bei Nichtbenutzung kann man mit Sicherheit mehr Energie sparen, als durch die Energiesparbirnen.

Ein Kommentar

  1. In diesem Fall kommt die Halogen-Glühlampe in der Tat „schlecht weg“, was jedoch am Lampen-Design liegt.

    Beim Ausleuchten von Flächen jedoch ist die Halogen-Glühlampe durchaus jedoch auch als Energiesparlampe zu betrachten.

    Kommentar by Michael Bauer — März 31, 2011 @ 14:33

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